Viele Geschäftsleute vom CEO bis zum Handelsvertreter fragen sich, wie präsentiere ich mich nach außen gegenüber Kunden, Geschäftspartnern, Investoren, u.s.w.? Wie muss ich mich verhalten und eventuell auch kleiden, wenn ich mich mit Geschäftspartnern aus anderen Kulturkreisen abgebe?

Im nachfolgenden schildere ich ein Fallbeispiel.

Ein deutsches Startup entwickelt Apps für Spiele. Die beiden Geschäftsführer des Startups haben eine Einladung zum Abendessen mit dem CEO und einem Manager eines südkoreanischen  Unternehmens in einem gehobenen koreanischen Restaurant in Berlin. Bei dem Termin geht es um den Verkauf von Anteilen des Startups, es geht also um viel Geld.

Wie verläuft so eine Abend und worauf sollten die deutschen Unternehmer besonders bei dem Treffen achten?

Die koreanischen Sitten und Bräuche unterscheiden sich grundlegend von denen in Europa. Es gibt einige absolute Tabus, auf die unsere beiden deutschen Geschäftsleute dringend achten sollten.
Am Anfang begrüßt man sich mit einer Verbeugung, wobei die Arme am Körper bleiben. Bei Standunterscheiden verbeugt sich nur der Rangniedere. Geschäftsleute reichen Ausländern zur Begrüßung auch die Hand. Auf die korrekte gegenseitige Vorstellung wird viel wert gelegt. Es ist üblich, dass man durch einen Dritten, zum Beispiel einen gemeinsamen Freund, vorgestellt wird. Der anschließende Austausch der  Visitenkarten gehört ebenfalls zu dem Ritual. Aus Höflichkeit sollte man die Visitenkarte des Gegenübers gründlich begutachten. Danach werden persönlichen Informationen ausgetauscht, die ein gegenseitiges Vertrauen schaffen sollen und das Verhältnis der beiden Personen auf Dauer festigt.

Beim Essen gibt es einige Tabus, die auf jeden Fall zu vermeiden sind. Viele koreanische Restaurants haben einen Bereich, der etwas erhöht ist und wo man auf einem dünnen Kissen auf dem Boden sitzt. Diese Art zu sitzen, gilt als traditionell und vornehm. Bevor man sich hinsetzt, zieht man seine Schuhe aus. Man sitzt mit gekreuzten Beinen ohne die Füße dem Gegenüber unter dem Tisch entgegenzustrecken. Beim Essen können Koreaner geräuschvoll sein, da Schmatzen und Schlürfen von Suppen und Nudeln ein Ausdruck  von Wohlbefinden sind. Ein absolutes Tabu für die Koreaner ist es aber, sich beim Essen die Nase zu schnäuzen, was bei der scharfen koreanischen Küche gar nicht so einfach ist. „Hochziehen“ wird hingegen nicht als anstößig oder unhöflich empfunden.

Bei Mahlzeiten dürfen auf keinen Fall die Essstäbchen in die Reisschale mit Reis gesteckt werden – das wird nur bei traditionellen Darbietungen und Ahnenverehrungen gemacht. Die Reisschale gehört immer links von Teller, Topf oder Schale. Mit den Essstäbchen dürfen keine Teller oder Schälchen verschoben werden. Der Reis wird normalerweise mit dem Löffel oder mit den Essstäbchen gegessen.

Nach dem Abendessen ist der Abend mit den Geschäftspartnern keineswegs beendet. Also sollten sich die beiden deutschen Unternehmer auf eine lange Nacht einstellen. Koreaner sind sehr gesellig und trinkfest. Die Nacht endet oft in einer Karaoke-Bar, wo es nur schwer ist, sich einer Gesangseinlage zu entziehen.

Auch beim Trinken gibt es einiges zu beachten. Grundsätzlich schenkt man sich niemals selbst ein, sondern immer jemand anderem. Es ist unüblich, sich beim Prosten in die Augen zu sehen. Nach dem Zuprosten kann das Glas abgesetzt werden, ohne dass dies als unhöflich empfunden würde. Bevor jemandem eingeschenkt wird, sollte das Glas ausgetrunken sein.

Die Gestik und Mimik spielen in Korea eine große Rolle und haben eine ganz andere Bedeutung als in Europa. Die Verwendung der linken Hand gilt in Korea beispielsweise als unhöflich, Dinge sollte man deshalb immer mit Rechts geben oder annehmen. Geschenke müssen immer mit beiden Händen entgegengenommen werden. Bei Visitenkarten empfiehlt es sich, diese als Zeichen des Respekts mit beiden Händen entgegenzunehmen. Eine Person darf nie mit erhobenem Zeigefinger herangewinkt werden. Dies ist eine Beleidigung der Person. Heranwinken darf man nur mit der Handfläche und winkender Bewegung nach unten.

Das sind nur ein paar Beispiele, was man bei einem Geschäftstreffen mit einer anderen Kultur an verbalen und nonverbalen Elementen beachten sollte.

Die nonverbale Kommunikation kommt durch unsere starke visuelle Orientierung ins Spiel, bevor das gesprochene Wort erklingt. Beides muss bei der Imagebildung berücksichtigt werden. Um die Authentizität zu verbessern, den Zusammenklang von Person, Fachkompetenz und Auftreten, müssen wir uns der Wirkung unseres Auftretens bewusst werden. Selbst- und Fremdwahrnehmung differenziert wahrzunehmen lohnt sich für Sie!

Image Building ist facettenreich. Image Coaching ist ein effektives Werkzeug, um Persönlichkeit, Unternehmen und Marktziele klar und verständlich zu kommunizieren. Hupperten Kommunikation berät jeden Fall und jede Person individuell in einem Image Coaching.